Ein Sommerportrait: Pfarrer Peter Berg

Pfarrer Berg ist für Großbüllesheim und Umgebung eine wichtige und bekannte Persönlichkeit.

Aus diesem Grund ist es für uns ein besonderes Anliegen ihn zu portraitieren. Das Interview fand im Garten seines Wohn- und Arbeitshauses statt, an einem für diesen Sommer angenehm windigen Tag. Seit nunmehr 23 Jahren ist Peter Berg der Pfarrer von Großbüllesheim. Er betreut elf weitere Dörfer und ist für viele nicht mehr wegzudenken. Pfarrer Berg ist am 12. Juni 1952 in Bonn-Endenich geboren. Er wuchs auf einem Bauernhof, als das älteste von vier Kindern, auf. Er hat noch einen Bruder und zwei Schwestern.


Bereits im Alter von neun Jahren war für ihn der Berufswunsch klar: Pfarrer. Wie es dazu kam? Durch seinen Kommunionsunterricht. Sein damaliger Pfarrer schilderte seinen Schülern den Beruf eines Pfarrers. Dies hat unter anderem in ihm den Berufswunsch geweckt. Sein Vater war von dieser Idee zu Anfang nicht allzu begeistert. Schließlich sollte er, der älteste Sohn, einmal den Hof übernehmen. Das Kind Peter Berg war von dem Beruf des Pfarrers jedoch so fasziniert, dass er ihn nicht mehr losließ. Er spielte sogar mit seiner Schwester, dass er Pfarrer sei und taufte ihre Puppen. Doch so abwegig war sein Berufswunsch nicht. Schließlich stammt er aus einer sehr religiösen Familie und war mit der Kirche vertraut. 1972 machte er sein Abitur und studierte von 1972 bis 1974, bis zu seinem Vordiplom, in Bonn Theologie. Er wohnte mit anderen Mitstudenten in einem Konvikt. Danach ist es vorgesehen, dass die angehenden Theologen für ein Jahr in eine andere Stadt gehen um dort zu studieren. Ziel ist es, mit anderen Studenten und Professoren zusammenzuleben und sich auszutauschen. Dabei soll man herausfinden, ob man auch wirklich für den Beruf geeignet ist. Pfarrer Berg entschied sich für Regensburg. Zuvor hat er sich einige Städte in Bayern angeschaut und seine Wahl fiel auf die Stadt an der Donau. Die Uni befand sich noch im Aufbau und war sehr klein. Dies versprach ein enges Verhältnis zu den Professoren. Nach diesem Jahr in Regensburg ging er nach Bonn zurück und beendete 1977 sein Studium mit dem Diplom. 1978 wurde Pfarrer Berg zum Diakon geweiht und am 15. Juni 1979 von Kardinal Höffner im Kölner Dom zum Priester. Danach war Pfarrer Berg bis 1983 in Zülpich als Kaplan tätig. Nach dieser eher ländlichen Gegend arbeitete er von 1983 bis 1987 in Leverkusen-Opladen. Danach können die Pfarrer vergleichen und entscheiden wo sie lieber arbeiten möchten: auf dem Land oder in der Stadt. Für Pfarrer Berg war klar: es soll aufs Land gehen. Im Mai 1987 kam er schließlich nach Großbüllesheim.

Was Pfarrer Berg an seinem Beruf am meisten gefällt? Auf diese Frage antwortete er ohne groß nachzudenken. Die Liturgie, das Spenden von Sakramenten und die persönliche Seelsorge sind die Aufgaben, die ihm am meisten Spaß machen. Kein Tag ist bei seiner Arbeit wie der andere und das ist es auch, was ihn reizt. Daher ist in seinem Terminkalender immer etwas Platz. So hat er Zeit für Menschen, die ihn spontan treffen möchten. Die Verwaltungsarbeit hingegen steht auf seiner Beliebtheitsskala ganz weit hinten. Pfarrer Berg hat allerdings 6 Sekretärinnen in 4 Büros, die ihn bei dieser Arbeit entlasten. Insgesamt sind bei ihm 60 Angestellte beschäftigt. Er betreut heute mit 3 Mitbrüdern 11500 Katholiken als leitender Pfarrer. Als Ausgleich zu seiner Arbeit fährt Pfarrer Berg sehr gerne Fahrrad. Er interessiert sich außerdem für alte Gebäude und Städte und fährt während seiner Ferien mit Bekannten in den Urlaub. Ihm ist das Verhältnis zu seiner Familie besonders wichtig. Pfarrer Berg besucht einmal die Woche seine Mutter. Sie wohnt noch immer auf dem Hof, den sein Bruder übernommen hat. Der Austausch mit guten Freunden spielt für ihn eine große Rolle. Denn auch ein Priester braucht ab und zu ein offenes Ohr.

Das Interview mit Pfarrer Berg ging wie im Flug vorbei und wir hätten ihm noch viel länger zuhören können. Einen so charismatischen Pfarrer kann man jeder Gemeinde nur wünschen.


Andrea Willeke