Gegen das Vergessen
Stolpersteine in Euskirchen-Großbüllesheim

Der Künstler Gunter Demnig erinnert an die Opfer der NS-Zeit, indem er vor ihrem letzten selbstgewählten Wohnort 
Gedenktafeln aus Messing in den Bürgersteig einlässt. 


Inzwischen liegen Stolpersteine in über 300 Orten Deutschlands und in mehreren Ländern Europas. 
„Ein Mensch ist erst vergessen, wenn sein Name vergessen ist“, sagt Gunter Demnig. 

Mit den Steinen vor den Häusern wird die Erinnerung an die Menschen lebendig, die einst hier wohnten. 
Auf den Steinen steht geschrieben: HIER WOHNTE... 

Ein Stein. Ein Name. Ein Mensch. 

Schon mehrmals war Gunter Demnig in Euskirchen, um dort Stolpersteine zu verlegen. Zuletzt im März 2016 bei einer beeindruckenden Aktion und Gedenkfeier in Kirchheim und Kuchenheim. 
Am 20. Dezember 2016, ab 13:30 Uhr, werden in Euskirchen-Großbüllesheim an sieben Stellen Steine vor den Häusern ins Pflaster eingelassen, in denen die jüdische Bevölkerung in Großbüllesheim ihren letzten freiwillig gewählten Wohnort hatte. 

Die Aktion beginnt in der Feldgartenstraße 5, wo Moritz Meyer, seine Ehefrau Julie und die beiden Töchter Hildegard und Margarethe lebten. Sie wurden 1941 deportiert und nach Kriegsende für tot erklärt.

In der Gro.büllesheimer Str. 88 lebten Bernhard, Selma und Helmut Meyer, sie konnten 1938 in die USA entkommen. Gustav, Henriette und Elsa Carl wohnten in der Gro.büllesheimer Straße 53, sie wurden nach Riga deportiert und ermordet. In der Talstraße 16 lebte die Familie von Josef Meyer. Er wählte den Freitod 1939, über die Deportation und die Ermordung seiner Witwe Henriette nichts bekannt. Sein Sohn Alfred wurde 1942 in Auschwitz ermordet, die Tochter Bertha nach Lodz deportiert ebenso wie seine Schwester Rosalia. Die beiden Schwestern Rosina und Helena Meyer waren in der Kompstraße 3 zu Hause. Dort starb Rosina im Jahr 1940, Helena musste in ein Judenhaus nach Köln umziehen, 1942 wurde sie nach Theresienstadt verschleppt und verstarb dort wenige Monate später. In der Großbüllesheimer Str. 20 für Jakob und Rosa Joseph, die beide 1942 in Chelmno ermordet wurden. Die letzten Stolpersteine werden vor dem Haus in der Großbüllesheimer Str. 12 verlegt. Dort wohnten Jeanetta Appel, ihre Tochter Henrietta und ihre Nichte Sybilla Schmitz. Nach ihrem Zwangsumzug in das jüdische Arbeitslager im Bonner Kloster zur Ewigen Anbetung im Jahr 1942 ist über ihr Schicksal nichts weiter bekannt. 

Im Anschluss findet auf dem Parkplatz auf der gegenüber liegenden Straßenseite eine kleine Gedenkfeier statt. Danach lädt der Bürgerverein Großbüllesheim e.V. zu einer Ausstellung und warmen Getränken und Kuchen im Pfarrgemeindesaal ein. 

Weitere Informationen zur Stolpersteinverlegung in Großbüllesheim erhalten Sie im Stadtarchiv Euskirchen (Kontaktdaten: Dr. Gabriele Rünger, Kölner Straße 75, 53879 Euskirchen, Tel: 02251 – 14361, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.), oder beim Bürgerverein Großbüllesheim e.V., (Kontaktdaten: Hubert Anton Küpper, Großbüllesheimer Straße 59, 53881 Euskirchen, T: 02251-74564, E-Mail: Diese E-Mail-Adresse ist vor Spambots geschützt! Zur Anzeige muss JavaScript eingeschaltet sein.).

Wir benutzen Cookies

Wir nutzen Cookies auf unserer Website. Einige von ihnen sind essenziell für den Betrieb der Seite, während andere uns helfen, diese Website und die Nutzererfahrung zu verbessern (Tracking Cookies). Sie können selbst entscheiden, ob Sie die Cookies zulassen möchten. Bitte beachten Sie, dass bei einer Ablehnung womöglich nicht mehr alle Funktionalitäten der Seite zur Verfügung stehen.